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Projekt: WALDSCHUTZ

SELBSTVERTEIDIGUNG ist die beste Verteidigung

AKTUELL: Statements der Ka'apor zum CO2-Handelssystem REDD+

Das Thema Karbonhandel ist an die Ka‘apor herangetragen worden. Westliche Konzerne bessern ihre Klimabilanz auf, indem sie anderswo Wälder schützen. Das auf „vermiedenem Waldverlust“ basierende CO2-Handelssystem REDD+, das solche Zertifikate ausstellt, bietet ihnen viel Geld für Waldschutz. Der Tuxa ta pamé (Rat der KriegerInnen) hat in der Bildungswoche zusammen mit vielen anderen Dorf-AnführerInnen intensiv darüber diskutiert, welche Vor-und Nachteile das für das Volk Ka‘apor hat. Ein grosses Problem ist, dass eine kleine Gruppe geschäftstüchtiger Ka‘apor scharf auf die Gelder ist, während die grosse Gruppe um den Rat der KriegerInnen andere Entwicklungsziele hat (z.B. Leben primär auf Basis des Waldes) und durch das Geld die Gefahr von Streit und Zwietracht sieht.

Letzte BESCHÜTZER

Manchenorts sind die Indigenen, die verzweifelt das Überleben ihrer Gesellschaften verteidigen, auch die letzten Beschützer intakter Urwälder. Die Abholzung des Amazonas für den Handel mit Tropenhölzern ist nur ein Aspekt des Problems. Rohstoffgier, Energiehunger und insbesondere der Verzehr von Fleisch und Milchprodukten macht auch uns europäische Konsumenten über den Import von Soja-Kraftfutter an dieser sozialen und ökologischen Tragödie mitverantwortlich.

Aggressoren – eine ständige BEDROHUNG

Obwohl die Ureinwohner in einem durch die Verfassung geschützten Reservat leben, dringen täglich Holzfäller, Landlose und Pistoleros in ihr Territorium ein. Sie rauben Holz, setzen den Wald in Brand und jagen illegal. Stück für Stück zerstören sie so die Lebensgrundlage der Indigenen.

«A guarda florestal» – DIE WALDSCHUTZGARDE

Die Ka’apor mussten feststellen, dass sie von Regierungsstellen keinerlei Hilfe für die Durchsetzung ihrer Schutzzone bekommen und so gezwungen sind, sich selbst zu verteidigen. Deshalb werden die Zugänge zum Reservat überwacht – durch Ka’apor-Wachposten, die mit Fotoapparat und Pfeil und Bogen ausgerüstet sind. Ka’apor-Waldschützer haben im Sommer 2014 eine ganze Gruppe illegale Holzfäller festgenommen. Sie zersägten die geraubte Ladung, steckten deren Lastwagen, Motorsägen und Gerätschaften in Brand und schickten die Eindringlinge ohne Hosen und Schuhe aus dem Wald nach Hause.