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DAS VOLK KA'APOR

Der grösste SCHATZ der Ka’apor ist ihr INTAKTES WALDGEBIET von über 5000 qkm

Geografie

Die Ka'apor leben im südöstlichen Amazonasgebiet im Reservat «Terra Indígena Alto Turiaçú». Das ihnen gesetzlich zugesprochene Gebiet liegt im brasilianischen Bundesstaat Maranhão und hat mehr als 5000 Quadratkilometer Fläche. Das ist eine Fläche so gross wie die Kantone Aargau, St. Gallen und Zürich zusammen. Der Wald der Ka'apor ist bei weitem die grösste bzw. die einzige grosse zusammenhängende Urwaldfläche im umgebenden Bundesstaat Maranhão (8x so gross wie die Schweiz). Noch vor 100 Jahren war die ganze Region dicht bewaldet, doch vor allem in den letzten 70 Jahren wurde 95% des Waldes abgeholzt und in Landwirtschaftsflächen und Brachland umgewandelt. Klimatisch gibt es zwei Jahreszeiten, die Trockenzeit zwischen Juni und November und die Regenzeit zwischen Dezember und Mai.

Das Volk Ka'apor - STARK und BEDROHT zugleich

Es gibt momentan etwa 1800 Angehörige des Volkes Ka’apor. Sie wohnen in etwa 15 Dörfern. Der 7-köpfige «Tuxa-ta-pamé» – der Rat der Krieger vertritt das Volk politisch nach aussen.

Wie viele Ureinwohner des Amazonas blicken die Ka’apor auf eine furchtbare Geschichte der Konflikte mit den weissen Eroberern zurück. Das von Ihnen bewohnte Waldgebiet wurde mittlerweile als Schutzzone gesetzlich registriert und erhielt deshalb einen gewissen territorialen Schutz. Doch eine Kultur zu schützen ist noch schwerer: Die brasilianische Indianerbehörde, evangelikale Missionare, regionale Politiker und einfach die Nachbarn ausserhalb des Reservates tun alles, um die kulturelle Identität zu zerstören. Es gibt eine jahrzehntelange Geschichte der Umerziehung, der Zwangschristianisierung und des Säens von Zwietracht. Denn der grösste Schatz der Ka’apor ist ihr weitgehend intaktes Waldgebiet und deshalb gibt es grosse Begehrlichkeiten auf mehreren Ebenen: Im Grossen die Holzindustrie, die Agrarlobby und die Rohstoffexploration genauso wie im Kleinen die lokale Landwirtschaft, das örtliche Baugewerbe und illegale Holzfäller und Jäger.

Warum ist das Projekt so WICHTIG?

Stichwort WALDSCHUTZ: In Brasilien gibt es viele Gesetze. Das Problem ist, einem zustehenden Recht auch vor Gericht zu bekommen. Konkret wirksamer Schutz für ursprünglichen Wald ist, wenn ihn eine indigene Gruppe auf traditionelle Art nutzt und auch robust verteidigt. Denn niemand hat mehr Interesse an einem grossräumigen und intakten Ökosystem als ein Volk von Jägern und Sammlern.